La Cumbre

Ich habe ihn bestiegen. Sein Name? Huayna Potosi. Er befindet sich ganz in der Naehe von La Paz (Bolivien) und war sehr schwer zu nehmen. Mehr dazu aber spaeter :-)
Nach dem Daniela und ich uns also von einander verabschiedet hatten, war ich wieder alleine. Das Wochenende drauf bin ich in Arequipa (Peru) geblieben, um Vergangenes wirken zu lassen und Kommendes zu planen. Dann hiess es Abschied nehmen, von Arequipa und auch von Peru. Arequipa war einer der Staedte, in der ich mich bisher am laengsten aufgehalten habe. Man kennt sich aus, ist ein Stueck weit heimisch geworden. So schaut man beim Verlassen der Stadt etwas wehmuetig hinterher. Der Weg ueber die Grenze nach Bolivien fuehrte mich zunaechst wieder zurueck nach Puno, am Titicaca-See entlang und auch darueber, nach Copacabana (Bolivien), weiter nach La Paz, der hoechst gelegenen Hauptstadt der Welt.

La Paz
Ein Wurf ins kalte Wasser. Als fuehre man ueber den Rand eines ueberdimensionalen Kessels, erhaelt man einen ersten beeindruckenden Blick auf die gesamte Stadt und taucht ein in ein Meer aus Haeusern, Autos, Hektik und Laerm. Auch das Hostel meiner Wahl, bot weniger Zuflucht, als dass es Partyvolk beherbergte, welches sich des Naechtens in der hauseigenen Bar die Kante gab. Ansich habe ich ja nichts gegen Party einzuwenden, doch deswegen war ich nicht hier. Ich hatte Touren ins Auge gefasst, die absolute koerperliche Fitness erforderten.
Als erstes El Camino de la Muerte(Death Road). Die gefaehrlichste Strasse der Welt (war es einmal). Seit 2006 ist sie aufgrund des Baus einer neuen Strasse fuer den Verkehr weitesgehend gesperrt. Heute dient sie hauptsaechlich als Mountainbike-Downhillstrecke. Wie immer galt es aus einem Ueberangebot an Reiseagenturen die Beste im Verhaeltnis zu Preis, Sicherheit und Leistung herauszufiltern. Hat man eine gefunden, geht es schnell. Schon an meinem zweiten Tag in La Paz, sass ich zusammen mit Gleichgesinnten am Ausgangspunkt auf den Bikes, bereit zur Abfahrt. Bis zur eigentlichen “Death Road” waren nach einer kurzen Abfahrt noch ein paar Anstiege zu nehmen. In Freiburg sicher kein Problem, hier aber in ueber 4000 Meter Hoehe, hatte das Herz ganz schoen zu pumpen :-) Dann ging es endlich los. Meine Vermutung, dass die Strecke nicht sonderlich Aspruchsvoll sein wird, hat sich schnell bestaetigt aber ich war nicht enttaescht. Anspuchsvollere Touren waeren, mangels Teilnehmer (Nebensaison) ohnehin zu teuer gewesen, so geniesse ich die sagenhafte Kulisse, lasse mich zurueck fallen und hole wieder auf :-) Es ist gut so, wie es ist, denn wer schon mit mir fahren war weiss, dass ich dazu neige mich selbst zu ueberschaetzen und wenn man bedenkt, dass es auf einer Seite teils mehrere hundert Meter steil bergab ging….. Schliesslich hat die ganze Truppe die unglaublichen 3.345 Hoehenmeter auf einer Strecke von 64 km, mit Anstiegen in diesigem Nebel, Abfahrten unter kleinen Wasserfaellen hindurch, durch matschige und staubige Passagen, unversehrt ueberstanden. Zur Belohnung sind wir, um uns zu kraeftigen und zu erholen, in ein Hotel mit Pool und Buffet eingekehrt, bevor es wieder zurueck nach La Paz ging.
Hier hatte ich zwei Tage Zeit, mich auf mein naechstes Projekt vorzubereiten, Zeit, mir die Stadt, die anfangs etwas beaengstigend auf mich wirkte, etwas vertrauter zu machen. Und siehe da, nach vielen Spaziergaengen, ob frueh oder auch spaet, ueber bunte Maerkte, verwinkelte Gassen, einem Kinoabend, einem Fussballspiel im Stadion der Stadt, entpuppt sich die Stadt als sehr fassettenreich und aeusserst lebendig. Es brodeld. In Bolivien stehen wichtige Verfassungswahlen an. Stehts bewacht von Hunderschaften an Militaerpolizei, schieben sich unentwegt lautstark demonstrierende Massen durch die Strassen. Nur die Abgase der Unmengen an Autos, machen das Atmen, das durch die Hoehe ohnehin schon schwer faellt, teilweise zu einem Ringen nach Luft.

Huayna Potosi
Es ist soweit. Ein regnerischer Morgen. Eulejio, mein Guide fuer die naechsten drei Tage holt mich am Hostel ab. Eine Stunde dauert es, bis wir das erste Basislager erreichen. Die Umgebung ist karg und felsig. Aus dem Regen wurde koerniger Schnee. Eine einfache Steinhuette dient als Ausgangspunkt fuer die Tour auf den 6088 Meter hohen “Huayna Potosi”. Meine zweite und wohl auch letzte Chance einen 6000er zu besteigen. Diesmal aber mit Venunft! Die Schmerzen in der Brust, die ich in Cuzco hatte, hatten mir sehr viel Angst bereitet aber auch gezeigt, dass ich mehr auf meinen Koerper achten und ihm Zeit geben muss. Deshalb hatte ich mich fuer die 3-Tages-Tour entschieden, obwohl es auch in zwei Tagen moeglich war.
Es ist bitter kalt, selbst in der Huette sieht man den Atem. Wahrend sich eine Gruppe auf den Weg macht, den Berg in nur zwei Tagen zu erklimmen, laufen Eulejio (mein Guide) und ich zu einem nahegelegenen Gletscher. Hier mache ich mich mit meiner Ausruestung vertraut. Es macht riesigen Spass. Nie im Leben haette ich daran gedacht, hier auf meiner Reise in den Genuss des Eiskletterns zu kommen. Zurueck in der Huette war ich wieder einmal erstaunt darueber, was die Guides auf den diversen Touren auf ihren kleinen Gaskochern an Menues zaubern. Mir fehlte es an nichts. Im Gegenteil, es war fast schon zu viel. 4700 ü.d.M. war, wie ich aus bitterer Erfahrung wusste, meine kritische Hoehe. Es ging mir gut. Keine Kopfschmerzen, keine Uebelkeit. Auch hatte ich mir diesmal einen warmen Daunenschlafsack geliehen, der mich schliesslich am Abend in wohltuende Waerme huellt. Kurz vor dem Einschlafen (03:00 Uhr) kamen zwei Maenner in den Schafraum. Ein Franzose musste bereits nach Ankunft im zweiten Basislager aufgeben und zurueckkehren. Ihn hatte die Hoehenkrankheit erwischt. Stoehnend und mit der Uebelkeit ringend hatte er seinen Guide schliesslich aufgefordert ganz nach La Paz zurueck zu gehen.
Tag 2. Nach einer kurzen Nacht und meinem (Eulejio hat wieder aufgetischt) bisher reichhaltigstem Fruehstueck, ging es los zum Basislager Nr. 2. Uns begegnen zwei weitere Paearchen, die es nicht auf den Gipfel geschafft haben. Ich lasse es bewusst ruhig angehen und mach viele Pausen. “Mann” lernt ja schliesslich :-) . Trotzdem ist es ueberaus anstrengend. Mit voll bepacktem Bigpack (gut und gerne 15kg) geht es eine Geroellhalde steil bergauf, bis wir ca. 1.5 Stunden spaeter das Lager auf 5130 ü.d.M. erreichen. Unentwegt horche ich in mich hinein. Schmerzen in der Brust? Kopfschmerzen? Uebelkeit? Nein, mir geht es immer noch gut. Auch Stunden spaeter. Der Appetit haelt sich in Grenzen, trotzdem esse ich so viel ich kann, um fit fuer die letzte Etappe zu sein. Wenig spaeter stossen noch zwei Deutsche hinzu. Christian (gerade fertig gestelltes Medizinstudium) und Peter (Physikstudent). Die beiden sind super witzig drauf, so wird es spaet, bis wir ernsthaft versuchen etwas Schlaf zu finden. Ich doese nur leicht und schrecke immer wieder durch Panikatacken auf. Noch eine Nebenwirkung der Hoehe.
Tag 3. 12:00 Uhr Mitternacht. Die Guides rufen zum Aufbruch. Christian entschied sich aufgrund staerker werdender Kopfschmerzen, den Aufstieg nicht zu wagen. Im Schneegestoeber machten Peter und ich uns mit unseren Guides auf den Weg. Der Blick ist starr nach vorne gerichtet. Ein Schritt nach dem anderen. Der Lichtkegel meiner Stirnlampe gibt nur ansatzweise zu erkennen, wo ich mich ueberhaupt befinde. Entlang nahezu steil abfallender Schneehaenge, ueber Eisspalten hinweg, folge ich verbunden durch ein Seil blindlinks meinem Guide. Wir holen eine Zweier-Gruppe ein. Zusammen mit ihnen, Peter und seinem Guide, machen wir eine Pause. Leichte Kopfschmerzen stellen sich ein, also stopfe ich mir ein paar Coca-Blaetter in den Mund, kaue sie kurz und schiebe sie mir wie ein Hamster in die Backe. Es scheint zu helfen, bis sich kurze Zeit spaeter zusaetzlich leichte Uebelkeit einstellt. Es wird und wird einfach nicht heller, der Schnee immer tiefer, die Haenge steiler. Die Nacht scheint ewig zu dauern. Wie lange sind wir schon unterwegs? Wie weit ist es noch, frage ich Eulejio? 5700 ü.d.M. Also immer noch 388 Hoehenmeter vor mir. Bereits hier schwinden meine Kraefte merklich. Nach weiteren schier unendlich dauernden Stunden, wird es endlich hell. Langsam, sehr langsam, denn Schneegestoeber und dichter Nebel geben der Sonne keine Chance. Die 3er-Truppe hat bereits aufgegeben. Peter und sein Guide haben uns ueberholt. 30 Meter vor uns bleiben sie stehen und fragen rufend, ob wir weiter gehen oder abbrechen? Mit diesen Gedanken kaempfe ich schon seit Stunden. Die kurzfristig helfenden Cocablaetter habe ich schon lange wieder ausgespuckt, da sich der bitterliche Geschmack nicht mit der latenten Uebelkeit vereinbaren liess. Wir sind auf 5900 ü.d.M. 188 Hoehenmeter vor dem Ziel. Am Ende meiner Kraefte. Ich entscheide abzubrechen! Doch dann setzen die anderen ihren Weg fort. Ich revidiere meine Entscheidung. Nur bis ueber die 6000er-Marke, sage ich zu Eulejio. Mehr nicht. Der Kampf beginnt. Alle paar Schritte eine Pause. Es geht beinahe senkrecht bergauf. Tretend suche ich mit meinen Steigeisen Halt im Eis, schlage die Eisaxt in dasselbige und ziehe mich daran hoch. 6000 schreibt Eulejio in den Schnee. Zeitgleich kommen die anderen vom Gipfel zurueuck. “Es ist nicht mehr weit”, sagt Peter. Jetzt ist es klar. Aufgeben? So kurz vor dem Ziel? Kommt nicht in Frage! Ich kann den Gipfel schon erahnen, fast sehen. Das gibt neue Kraft. Dann habe ich es endlich geschafft. La Cumbre (Der Gipfel). Ich bin oben. Ploetzlich in einer anderen Welt. Unbeschreibliche Gluecksgefuehle durchstroemen meinen Koeper. Vergessen die Strapazen, die Schmerzen, die Uebelkeit. Dort wo kurz zuvor Flaechen aus Schnee und Eis das gesamte Blickfeld vereinnahmten, auf einmal grenzenlos freie Sicht. Ueber den Wolken. Ueber allem. Auf einem der Daecher dieser Welt. Kein Ort hat mich je derart in seinen Bann gezogen…
15 Minuten durfte ich diesen Moment ganz alleine dort oben auf mich wirken lassen, bis Eulejio zum Abstieg rief. Die ersten Meter gingen befluegelt durch das Gipfelerslebnis noch recht gut. Ziemlich schnell aber machte sich ein alles umfassender Erschoepfungszustand breit. Das Ziel war erreicht, alle Energie aufgebraucht. Man koennte meinen, dass Abstiege schneller gehen, tuen sie auch, doch sind sie nicht minder anstrengend, belastend fuer meine Kniegelenke obendrein. Erschoepft verliere ich im tiefen Schnee immer wieder das Gleichgewicht und falle hin. Eulejio hinter mir, das Sicherungsseil griffbereit in der Hand, denn wie auf dem Hinweg passieren wir tiefe Eisspalten und laufen entlang steiler Haenge. Der Abstieg entwickelt sich immer mehr zum Kampf gegen alles beherrschenden drei Gedanken. “BETT”, “HINLEGEN”, “SCHLAFEN”. Die Sonne hat sich fuer einen kurzen Augenblick ihren Weg durch das nun immer staerker werdende Schneetreiben gebahnt und den Schnee in eine harsche, klebrige Masse verwandelt. Diese heftete sich nun in Form von riesigen Klumpen an meine Steigeisen, was den Abstieg nun zusaetzlich erschwerte. Mit wirklich letzter Kraft erreichen wir dann schliesslich das lang ersehnte Basislager und nach kurzer Pause ca. eine Stunde Spaeter den Ausgangspunkt. Zurueck im Hostel, erweckt eine laaange heisse Dusche, meine laengst verloren geblaubten Lebensgeister wieder.
Urspruenglich wollte ich tagsdrauf abreisen, doch habe ich erfahren, dass mir die Deutsche Kreditbank eine 2. Mahnung geschickt und eine Frist gesetzt hat. Hier im Blog noch nicht erwaehnt, hat jemand (wohl in Mexico) meine Krditkarte kopiert und munter fuer ca. 4500€ eingekauft, waehrend ich zw. Panama und Kolumbien auf einem Segelboot war. Ich glaubte alles bereits in Kolumbien geregelt zu haben, so muss ich mich jetzt noch einmal damit rumschlagen.

Potosi
Einen Tag spaeter also, sitze ich im Bus nach Potosi mit Ziel “Cerro Rico”. Dessen Silberreichtum machte Potosi im 17. Jahrhundert zu einer der groessten Staedte der Welt, doch zog der Reichtum auch undlich, menschliches Leid mit sich, welches bis heute kein Ende gefunden hat. Fuer Touristen ist es heutzutage eine Atraktion die Minen zu besuchen, fuer viele dort lebenden Menschen jedoch immer noch ihr taeglich bitter Brot. Im Durchschnitt dauert es 10 Jahre bis ein Minores (Minenarbeiter) toedlich erkrankt, wenn er regelmaessig unter Tage arbeitet. In voller Minenarbeiter-Montur stand ich also mit meiner Gruppe keine Stunde nach Ankunft auf dem Minenarbeiter-Markt und kaufe Dynamit. Jepp, ihr lest richtig. Dynamit. Jeder, wirklich jeder darf hier ohne Kontrolle, ohne Mengenbegrenzung Sprengstoff einkaufen. 1,50€ fuer eine Stange mit Zuender. In unserem Fall jedoch als Geschenk (Mitbringsel), zusammen mit anderen Kleinigkeiten, fuer die Minenarbeiter.
Das Laufen in den Minen bereitet schon nach wenigen Metern Probleme. Durch das mit Wasser getraenkte Tuch, als Schutz vor dem Staub, laesst sich nur schwer atmen, obwohl der Koeper hier in wieder mal 4000 Meter hoehe vermehrt nach Sauerstoff verlangt. Die Umgebung wirkt sehr surreal. Erst vermitteln rostige, ausrangierte Schubkarren, Lohren, Schaufeln und herunterhaengende Holzbalken Europaparkflair, dann begegnen wir aber real arbeitenden Minenarbeitern. Der erste gerade einmal acht Jahre alt. Seine Aufgabe ist es die Schienen sauber zu halten. Unser Guide gibt ihm etwas von unseren Mitbringseln (Suessigkeiten). Zwei Ebenen tiefer schaufeln weitere Minores, ohne Atemschutz unentwegt Geroell in Behaelter, die an Seilen hochgezogen werden. Auf dem Rueckweg ein Vater mit seinem 12 jaehrigen Sohn. Dieser haemmert bereits seit acht Stunden ein Loch in den Fels, um eine Sprengung vorzubereiten. Mir reicht es schon nach knapp einer Stunde, so bin ich froh, diese Welt wieder verlassen zu koennen. Draussen durften wir noch einen Teil des Dynamits zu Ballen kneten, worauf die Guides mit Zuender und Katalysator zur verstaerkung der Sprengkraft, kleine Bomben bauen. Jeder macht noch schnell von sich ein Bild mit Bombe und brennender Zuendschnur in der Hand, bis sie sich die Guides schnappen, weiter weg eingraben und schnell das Weite suchen. Die Druckwelle der ersten Explosion ist ueberraschend stark. Es folgen drei weitere kleinere Explosionen. Das wars….
In Potosi habe ich mich mit ein paar anderen Reisenden angefreundet. Mit ihnen Sarah (deutsche), Gustavo (Baske), Eva (Irin) und Nisha (Inderin) sass ich ach schon am naechsten Morgen wieder im Bus nach Uyuni Ausgangspunkt fuer den naechsten Trip zum groessten Salzsee der Welt.

Salar de Uyuni
Wir wollen noch vor den bevorstehenden Wahlen die Tour beginnen, da das Land am Wahltag still steht und die Stadt nicht unbedingt zum Verweilen einlaed. So kam es dann auch, dass wir wiederum ein paar Stunden spaeter nach Ankunft im Jeep Richtung Salzwueste sassen. Aus unserer ehemals 5-koepfigen Truppe wurden schliesslich 18, verteilt in 3 Fahrzeugen. Obwohl mich die fogenden drei Tage an unglaublich faszinierende Plaetze gebracht haben, moechte diese, um diesen Beitrag nicht wieder unendlich lang werden zu lassen, nicht im Einzelnen beschreiben. Deshalb an dieser Stelle ein zusammengefasster Eindruck meiner hier entstandenen Impressionen…..

Gleissendes Weiss. Flimmernd, spiegelnde Luft verschmelzt eine unentlich wirkende Salzflaeche mit dem Horizont. In Mitten derer kleine Inseln, bowohnt von ueber 10 Meter hohen und teils ueber 1000 Jahre alten Kakteen. Weiter durch wuestenartige in dutzenden brauntoenen erstrahlende Landschaften, schroffe Felsformationen, dampfende Erd- und brodelnde Schlammloecher, kalte Naechte, heisse, wohltuende Quellen. Vulkane spiegeln sich in rot, gruen, gelb schimmernden Seen, die wiederum Lebensraum fuer die aeusserst seltenen Andenflamingos sind. Einfach unglaublich…

Nicht zu vergessen, die Menschen, mit denen man unterwegs ist. Ein Mix aus vielen Nationen. Wir haben uns alle (bis auf ein daenisches Paearchen, dessen Fuesse an Geruchsbelaestigung grenzten) super verstanden und viel Spass gehabt. Wie es nunmal so ist, trennen sich die Wege auch wieder. Ein paar sind zurueck nach Bolivien, andere, wie auch ich weiter nach Chile. Obwohl ich mich mit Sarah sehr gut verstanden habe, hat es mich nur einen Tag in Chile gehalten. Noch nie wurde ich so unfreundlich behandelt wie hier in San Pedro de Atacama, ein Dorf nur fuer Touristen und astronomischen Preisen. Zum ersten Mal stand ich zudem ohne einen Pfennig Bargeld da, da einer der zwei Automaten keine Visa-Card akzeptierte und der andere kein Geld ausspuckte. Sarah hat mir dann schliesslich Geld geliehen, damit ich mir ein Busticket kaufen und so schnell wie moeglich die Flucht ergreifen kann.

Salta (Argentinien)
Jetzt sitze ich erstmal auf unbestimmte Zeit in Salta. Eine nette Stadt, jedoch ein krasser Gegensatz zu dem Teil Suedamerika, den ich bisher kennenlernen durfte. Europaeisch. Keine traditionell gekleidete Frauen mehr, es gibt Muelleimer :-) und Klopapier auf den Toilletten :-) . Es ist sehr heiss und so verlagert sich das Leben in die Abendstunden.
Auf unbestimmte Zeit daher, da ich vorerst einige Dinge regeln muss.
Den Missbrauch meiner Kreditkarte, Rueckflug in die USA, Rueckerstattung meiner Behandlungskosten, Arbeits-Visa fuer Neuseeland, und, und und….
Ob ich noch wie geplant nach Paraguay und dann zum Carnival nach Rio fahre ist ungewiss, denn ich habe bis her viel unternommen. Zu viel! Sparen ist angesagt. Die naechste Zeit wird sehr hart. Der Verlauf und die Dauer meiner Reise wird jetzt sehr stark davon abhaengen, ob ich Arbeit in Neuseeland finde. Aber auch das gehoert dazu. Zum reisen………

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6 Antworten zu “La Cumbre”

  1. Andreas sagt:

    wowowowowowwww……

    es ist kaum zu glauben aber deine Schilderungen haben nochmal an bildlichkeit zugenommen. Ich bin schwer beeindruckt!

    Viel Spass und Freiburg grüßt dich

  2. Jeannette sagt:

    abartig…. keine worte sonst… wahnsinn…du bist irre…hoffe deine mom liest diese berichte nicht… ;) bleib gesund, nicolito!

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